Nachruf: Scotty ist tot

Wir haben sie gestern Abend einschläfern lassen.

Scotty auf dem Schreibtisch

Scotty auf dem Schreibtisch

Die ersten Jahre

Wir haben Scotty von einer Katzenlady bekommen, die sie mit ihrem Bruder als winzige Babys vom Friedhof eingesammelt hat. Ich erinnere mich noch an den ersten Abend an dem sie nur ängstlich in einer Kiste gekauert hat. Sie ist krank zu und gekommen und hat dann die nächsten Tage auf meinem Schoß gehockt und sich gesund geschnurrt. Seit dem hatte sie eine besondere Bindung zu mir und ich habe sie immer verteidigt.

Nach ein paar Monaten stellte sich heraus, dass der Kater eine Katze war. Ihren Namen hat sie trotzdem behalten. Sie konnte ein Biest sein, etwa wenn sie extra Sachen vom Regal geworden hat.

Als wir gut ein Jahr später Lucy geholt haben, hatten wir gehofft, die beiden würden sich gut verstehen. Scotty hat geschrieen als die die andere Katze gesehen hat. Seitdem war das Verhältnis der beiden angespannt.

In der Kategorie „Katze sein“ war Scotty nicht besonders gut. Sie ist einige Male im Garten auf einen Baum geklettert und dann nicht wieder runter gekommen. Zum Dank für meine Hilfe war ich nach den Rettungsaktionen zerkratzt aber für meine Katze war das kein Problem. Dafür hat sie die Angewohnheit, auf meinem Bein zu  liegen immer beibehalten. Sie hatte ein sehr weiches Fell und ich hatte immer mal wieder die Krallen im Bein, wenn ich nicht ruhig genug gesessen habe.

Die Krankheit

Wir wissen nicht, ob es an den ersten Wochen auf dem Friedhof lag, aber Scottys Gesundheit war immer etwas labil. Mit etwa 10 Jahren, also im besten Katzenalter, ist sie auf einmal stark abgemagert. Eine umfangreiche Untersuchung bei unserer Tierärztin ergab, dass die Leber kaputt und das Herz schwach war. Seitdem hat sie täglich Medikamente bekommen.

In der Folgezeit wurde Scotty von uns wieder aufgepäppelt. Sie ist aber bis zuletzt dürr geblieben. Dazu hat sie immer mehr Zähne verloren. Da das Narkoserisiko zu groß war, konnten wir da keine Erleichterung bringen. Vermutlich hatte sie oft Schmerzen.

Scotty

Scotty

Den Umzug nach Berlin hat Scotty gut verarbeitet. Sie war für eine Katze stark auf uns geprägt und wir waren ja da.

In den letzten Monaten ging es ihr wieder schlechter und wir haben uns zunehmend Sorgen gemacht. Diese wurden nicht weniger, da ja die Urlaubszeit vor der Tür steht. Die Katzenhüterin wurde schon eingewiesen. Leben passiert, während man andere Pläne macht.

In den letzten Tagen hat sie manchmal den Sprung auf ihren Futterplatz nicht mehr geschafft und gestern war sie ungewöhnlich aufgebläht. Wir sind mit ihr in die Tierklinik gefahren und haben sie noch mal röntgen lassen. Der ganze Körper war voll Wasser und die nette Tierärztin konnte nur empfehlen, sie von ihrem Leid zu erlösen.

Ich bin traurig. Meine Katze ist tot!

Krefeld: Rückkehr und Abschied

Ich war zu Besuch in Krefeld.

Aufbruch im Herbst

Mein Aufbruch im letzten Herbst war etwas unrund. Ich musste mein Büro schließen und alle Betreuungsfälle an Kollegen übergeben. Dies war eine der intensivsten Arbeitsperioden in meinem Berufsleben. Ich habe mich nie leicht damit getan, Betreuungen abzugeben und nun musste ich von allen Betreuten Abschied nehmen. Natürlich war mein Verhältnis nicht zu allen gleich intensiv, aber einige waren mir doch ans Herz gewachsen und den ein oder anderen habe ich beinahe 15 Jahre begleitet. Dazu war jeder Abschied mit einer Menge Papierkram, Abrechnungen, Aktenübergabe usw. verbunden. Fast alles ist glatt gelaufen, der Stressfaktor war dennoch hoch. Gleichzeitig habe ich noch den Rest unseres Hausstandes nach Berlin gebracht, das Haus entrümpelt, den Sperrmüll bestellt und und und. So war mein Abschied, wenn auch lange geplant und erhofft, am Ende gefühlt plötzlich und überraschend.

Rückkehr im Frühjahr

Bis auf einen Kurztrip zu Karneval war ich seitdem nicht mehr in der Stadt, die für mich über 40 Jahre Heimat war. In meinem Urlaub habe ich deshalb die Gelegenheit genutzt, einige Tage in Krefeld zu verbringen. Ich musste noch einiges erledigen und hatte das Gefühl noch etwas emotional aufarbeiten zu müssen.

Zunächst stand aber eine ganze Menge praktischer Arbeit an. Nach einem halben Jahr war es dringend nötig, das Haus von oben bis unten zu putzen. Dabei wurde ich von meiner Mutter unterstützt, die uns im letzten Jahr auf vielerlei Arten unterstützt hat. Vielen Dank dafür. Dann habe ich alle noch im Haus verbliebenen Gegenstände in einen Raum gebracht und mich im Garten mit dem Rasenmäher durch kniehohes Gras gekämpft. Mein altes Büro, das als letzter Raum noch funktionstüchtig war, wurde von mir in Kisten gepackt und die Möbel abgebaut.

Schließlich habe ich noch den unteren Bereich des Treppenhauses mit eilig gekauftem Material neu gestrichen. Diese Kosmetik war notwendig, da gerade der Eingangsbereich von unseren Hunden verschmutzt worden war. So wirkte das Haus auf den ersten Blick abgewohnt, auch wenn sonst alle Renovierungsmaßnahmen regelmäßig durchgeführt wurden. Nach einem langen Gespräch mit unserem Makler erschien dies als gute Lösung die Verkaufschancen zu erhöhen. Das Haus an sich ist grundsolide und so soll es auch wirken. Gerade die Renovierung war viel Arbeit. Es war zwar eine weit übersichtlichere Arbeit als die grundlegende Aufarbeitung eines Hauses von meiner Kollegin (bei der ich auch ein paar Stunden mitgeholfen habe) aber für die kurze Zeit war genug zu tun.

Wiedersehen mit Freunden und ein historischer Sieg

Natürlich habe ich die Zeit auch genutzt, mich mit Freunden zu treffen. Das hat mir schon mal zwei schöne Abende beschert. Auch die langen Gespräche mit meiner Mutter haben mir Spaß gemacht.

Der Höhepunkt war aber die Kommunalwahl, bei der es der SPD-Krefeld zum ersten Mal seit Jahrzehnten gelungen ist vor der CDU zu landen. Mein lieber Freund Frank Meyer hat an diesem Sieg einen großen Anteil. Ich wünsche ihm bei der Oberbürgermeisterwahl im nächsten Jahr den Sieg, damit meine Heimatstadt wieder ein fähiges Stadtoberhaupt erhält. Dieses Jahr hat sich der Amtsinhaber Gregor Kathstede noch gedrückt, das ist nächstes Jahr nicht mehr möglich.

Zudem hat die SPD endlich die Verjüngung der Ratsfraktion geschafft. Dabei haben es einige Leute geschafft, die ich gut kenne und denen ich den Erfolg gönne. Ich denke, dass deren Engagement den Verlust an Erfahrung durch das Ausscheiden einiger erfahrener Ratsmitglieder wett machen wird. Die SPD ist jetzt in der Verantwortung zu liefern, was viel Arbeit bedeutet.

Der Abend war dann auch außerordentlich vergnüglich, was sicherlich auch daran lag, dass immer wieder ein gewonnener oder noch besser gekippter Wahlkreis zu vermelden war. Die Feier dauerte also etwas länger und ich wollte mich nicht verabschieden. Zwischendurch habe ich mich mit einer anderen Berlinerin über das Ergebnis der Volksabstimmung zum Tempelhofer Feld unterhalten.

Abschied vom Haus

Durch den Stress bei meiner Abreise im Herbst habe ich nicht wirklich emotional von unserem Haus und von Krefeld Abschied genommen. Das habe ich jetzt nachgeholt. Wenige Tage nach meinem Geburtstag habe ich mich an die großartigen Geburtstagsfeiern erinnert, die wir in unserem Garten gefeiert haben, auch an die Grillabende, die wir mit Freunden auf unserer Terrasse verbracht haben und an lauen Sommerabenden bis tief in die Nacht über Gott und die Welt erzählt haben. Dabei wurde ich schon etwas wehmütig. Ich bin nochmal durch alle Zimmer gegangen und habe Fotos gemacht um mich in Jahren noch daran erinnern zu können, wie alles ausgesehen hat.

Wenigstens hat mir Krefeld die Freude gemacht, mir zum Abschied mit typischem niederrheinischem Mistwetter nachzuwinken.

 

Abschied von unserem Haus in Krefeld

Abschied von unserem Haus in Krefeld

 

Als ich dann in Tegel in den Bus stieg dachte ich:

Auf Wiedersehen Krefeld!

Berlin: Gut wieder da zu sein.

 

 
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Lucy: 14 Tage zurück

Lucy ist jetzt seit 14 Tagen wieder da. Sie hat sich verändert und ist doch gleich geblieben.

Die ersten Tage war sie offenbar von den Erlebnissen so mitgenommen, dass sie fast den ganzen Tag auf ihrem Lieblingsplatz, dem Katzenbaum, gelegen hat. Das Wichtigste war ihr zu schlafen. Nach und nach ist sie dann wieder munterer geworden und läuft wieder mehr durch die Wohnung. Insgesamt scheint sie sehr zufrieden zu sein, und die Sicherheit und Ruhe als sehr wohltuend zu erleben. Dazu frisst sie sich wieder rund. Es gibt deutlich weniger Stress mit Scotty, unserer anderen Katze.


Ich glaube fast, es gibt so eine Art Maslow-Pyramide auch für Katzen (oder nur für Katzen? Bei Menschen halte ich das Modell doch für arg vereinfacht). Nachdem Lucy in Ruhe geschlafen und gefressen hat, kam sie zunehmend an hat sich in unserer Umgebung aufgehalten. Sie lag dann wieder auf der Sessellehne und wirkte zufrieden. Danach kam sie an und wollte gestreichelt werden. Sie hat dabei ziemlich genaue Vorstellungen davon, wie das zu passieren hat. Jetzt hoffe ich, sie findet ihre Selbstverwirklichung nicht wieder durch Ausflüge, von denen sie nicht zurückkommt.


Lucy hat ihre Eigenheiten beibehalten. Sie kommt auf mich zu und stupst mich mit dem Kopf an. Dann ist es gnädig erlaubt, sie zu streicheln. Sie rollt sich auf ihre spezielle Art ein und hat inzwischen wieder herausgefunden, dass auf meiner Seite des Bettes am Fußende ein Plätzchen für sie ist. Ich bin wirklich froh, dass wir sie wiedergefunden haben.


Lucy_draußen

Am Sonntag hat Lucy zum ersten Mal ein offenes Fenster genutzt um einen kleinen Ausflug nach Draußen zu machen. Wir können und wollen sie auf Dauer nicht hindern, wieder durch die Umgebung zu schleichen. Ich hoffe, sie kann und will den Rückweg in Zukunft finden.

 

Lucy ist wieder da

Unsere kleine Katze Lucy ist uns kurz vor meinem endgültigen Umzug nach Berlin entlaufen. Wir haben sie lange gesucht und hatten die Hoffnung schon aufgegeben.

Seit heute Abend ist sie wieder da.

Wir haben vor etwa 1 1/2 Wochen einen Zettel an einer Laterne gesehen, nach dem eine kleine schwarze Katze umherstreifen würde, die in ihrer Umgebung unglücklich sei. Wir haben dort angerufen und sind bei einer Frau gelandet, die in ihrem Schrebergarten (Heißt das in Berlin so?) Katzen füttert und mit einer ausgeklügelten Überwachungstechnik beobachtet. Im Garten sind 3 automatische Kameras installiert, die jede Katze fotografieren. Auf den Bildern war eine Katze zu sehen, die unsere hätte sein können oder auch nicht. Ich war zugegeben skeptisch.

Wir, insbesondere Anja, sind dann mehrmals in dem Garten gewesen, haben die Verdächtige aber nie getroffen. Heute hat Anja lange gewartet und dann Lucy erkannt. Nach einigem hin und her war sie im Katzenkorb und ist nun wieder hier.

Lucy ist erstaunlich gut genährt. Sie hat ein paar Zeckennarben und ist etwas zerzaust. Wir haben mal vorsichtshalber ein Flohmittel aufgetragen, ansonsten gibt es aber wohl nichts zu tun.

Jetzt sind wir gespannt, ob sie sich nur verlaufen hat, oder ob sie damals „ausgezogen“ ist. Auf Dauer werden wir sie nicht gegen ihren Willen in der Wohnung festhalten.

Wir freuen uns, dass Lucy lebt und soweit wohlauf ist!

Mein Blog beginnt damit standesgemäß mit einem Katzenfoto.

lucy