Berlin: Das erste halbe Jahr (Politik)

Wer mich kennt weiß, dass Politik schon seit vielen Jahren zu meinem Leben gehört. Daher war für mich klar, dass dieser Bereich weiter wichtig bleiben würde.


SPD Karlshorst

Unser erster Kontakt zur SPD Abteilung war schon in meinen Pendelzeiten. Wir wollten an einem lauen Sommerabend noch auf ein Kaltgetränk in einen nahe gelegenen Biergarten gehen. Davor lief uns meine jetzige oberste Chefin über den Weg (damals natürlich noch in ihrer alten Funktion), die ich noch zu ihren Juso-Tagen erlebt habe. Wir haben uns leicht verwundert umgesehen und festgestellt, dass dort gerade das Sommerfest gefeiert wurde. Wir haben uns an den Rand gesetzt und dann das Gespräch aufgenommen. Schon dieses erste Gespräch war sehr nett, so dass wir uns entschieden haben, hier beim Bundestagswahlkampf zu helfen.

Neben der Hilfe bei den Infoständen sind wir auch zu unseren ersten Abteilungsversammlungen gegangen. Das offene Diskussionsklima hat mich sofort angezogen. In dieser Abteilung wird so viel über Politik und so wenig über Organisatorisches geredet, wie ich es noch nicht erlebt habe. Die Diskussionen sind durchaus kontrovers und bieten an manchen Stellen einen interessanten Einblick in die unterschiedlichen Sichtweisen von Zugezogenen und langjährigen Einwohnern von Karlshorst, das in den letzten Jahren sein Bild erheblich verändert hat. Oft wird (mit Referent) über ein vorher festgelegtes Thema diskutiert, immer jedoch engagiert gesprochen. Das halte ich für beispielhaft  und ist nicht zuletzt für einen Verdienst des äußerst kompetenten Abteilungsvorsitzenden Gregor Költzsch. Inzwischen bin ich regelmäßig dabei und gehe sowohl zu den Versammlungen als auch zu anderen Events.

So ist es kein Wunder, dass wir in der Abteilung einige nette Leute getroffen haben, die wir gerne nicht nur in der SPD sehen.


Forum Netzpolitik im SPD-LV Berlin

In den letzten Jahren hat sich mein politisches Interesse in Richtung Netzpolitik entwickelt.  So habe ich schon in Krefeld intensiv am dortigen Arbeitskreis Netzpolitik mitgewirkt. In einem kleinen Unterbezirk ist es schwierig, so ein Spezialthema dauerhaft zu etablieren.

Da ist die Situation im Landesverband Berlin anders. Hier sind alle politische Protagonisten vertreten und die Digitalwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftszweig. Dementsprechend sind die Voraussetzungen für das Forum Netzpolitik deutlich günstiger. Das soll aber nicht die Verdienste des Sprecherkreises schmälern, der jeden Monat einen interessanten Referenten präsentiert.

Ich bin inzwischen offizielles Mitglied und gehe regelmäßig zu den Treffen. Diese sind meist öffentlich und locken eine erhebliche Anzahl von Lobbyisten an, die sich offenbar aus erster Hand informieren wollen. So habe ich den Eindruck, dass institutionelle Interessen oft stark und der „normale Internetkonsument“ eher weniger vertreten sind.

Die Diskussionen leben von den interessanten Gästen, die aus verschiedenen Bereichen der Politik oder Digitalwirtschaft kommen. Die Veranstaltungen sind öffentlich und definitiv eine Empfehlung. Ich plane eine weitere regelmäßige Teilnahme, nachdem das letzte Treffen dem Einzug von Lucy zum Opfer gefallen ist.


Netzpolitische Abende der DigiGes

Die Veranstaltungen bei der Digitalen Gesellschaft haben mich schon von Krefeld aus interessiert und ich habe mir das ein andere mal den Stream angesehen. Daher habe ich die erste Gelegenheit genutzt, dort persönlich hinzugehen. Der regelmäßige Veranstaltungsort die C-Base ist sehr nerdig und so sind auch viele Gäste.

Bei meinen regelmäßigen Besuchen habe ich dann deutlich gemerkt, dass die Qualität der Vorträge sehr unterschiedlich sein kann. Das Programm ist vielfältig. Meist gibt es 2-3 Hauptredner und einige Kurzbeiträge. Die guten Vorträge sind den Besuch immer wert, aber nicht jeder Abend ist hochklassig. So war ein von mir erwarteter Vortrag über die Situation der Blogger in der Ukraine voller Fremdschämelemente. „Höhepunkt“ war die Vorführung eines Musikvideos einer Band, die sich zur Opposition rechnete. Die Untertitel offenbarten, das die damalige Regierung mir sexistischen Metaphern beleidigt werden sollte, die überhaupt nicht pc waren. Die weitere Vorführung wurde dann von der sichtlich entsetzten Moderatorin abgebrochen.

Ich habe die Termine weiterhin auf dem Schirm, bin aber nicht sicher, ob ich unabhängig vom Programm dort hingehen werde.


 Was noch kommen soll

Es gibt weit mehr interessante Veranstaltungen, als man besuchen kann. Ich möchte da meinen Horizont erweitern. Gerne möchte ich an Symposien oder Mehrtagesveranstaltungen soweit es meine Zeit erlaubt. Auch möchte ich das thematische Spektrum wieder erweitern, insbesondere in den Bereich Arbeit und Soziales. Auch die Teilnahme an Großveranstaltungen hat oft ihren Reiz.

Politik bleibt für mich definitiv ein wichtigen Thema.

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